Redevendung
Ich sammle hier die am häufigsten verwendeten Redewendungen, die ich je gehört habe
- Bock haben => Lust haben => (have interest), ich habe kein bock zu arbeiten
- Daumen drücken => jemanden gluckwünschen => wish someone luck. Ich Wünsche dir ganz viel Glück und drücke dir die beide Daumen fùr deine Prüfung
- Na? => Wie geht es dir? => What's up? Na? Alles in ordnung?
- Etwas vor haben => Plan haben. Ich wollte das immer vor.
- Sich nicht trauen => kein mut haben. Ich traue mich nicht aus den Haus zu gehen. (wegen CORONA?)
- ums leben gekommnen => sterben. Sieben menschen sind ums leben gekommen.
- auf den Leim gehen => etwas glauben, jemand zu tauschen
- Eben (genau). [nicht sicher]
Schwierige Beispiele
Komplexe und weniger bekannte Redewendungen:
- Das ist ein zweischneidiges Schwert => hat sowohl positive als auch negative Aspekte
- Den Nagel auf den Kopf treffen => genau das Richtige sagen/tun
- Zwischen Baum und Borke stehen => in einer schwierigen Lage zwischen zwei Parteien sein
- Das Kind mit dem Bade ausschütten => etwas Gutes aus Versehen mit etwas Schlechtem beseitigen
Gehobene und literarische Wendungen:
- Perlen vor die Säue werfen => wertvolle Dinge an die falschen Personen verschwenden
- Einen Denkzettel verpassen => jemandem eine Lektion erteilen
- Das Handtuch werfen => aufgeben (aus dem Boxsport)
- Mit allen Wassern gewaschen sein => sehr erfahren und schlau sein
Idiomatische Konstruktionen mit Präpositionen:
- Jemanden auf den Arm nehmen => jemanden necken/veralbern
- Jemandem über den Weg trauen => jemandem misstrauen
- Etwas auf die hohe Kante legen => Geld sparen
- Jemanden an der Nase herumführen => jemanden täuschen
In komplexen Sätzen:
- Obwohl er alle Register zog und versuchte, das Ruder herumzureißen, konnte er nicht verhindern, dass das Projekt den Bach runterging.
- Sie hatte sich vorgenommen, reinen Tisch zu machen und alle Karten auf den Tisch zu legen, aber als es darauf ankam, kniff sie doch.
Regionale und moderne Wendungen:
- Das ist nicht mein Bier => das ist nicht mein Problem
- Einen Gang zurückschalten => sich entspannen, langsamer machen
- Den Löffel abgeben => sterben (umgangssprachlich)
- Jemandem den Marsch blasen => jemanden streng kritisieren
Umfassende Sammlung deutscher Redewendungen
Körperteile-Redewendungen
Kopf/Gehirn:
- Den Kopf in den Sand stecken => Probleme ignorieren. "Anstatt sich der Realität zu stellen, steckt er nur den Kopf in den Sand."
- Sich den Kopf zerbrechen => intensiv nachdenken. "Ich zerbreche mir den Kopf, wie wir das Problem lösen können."
- Kopf und Kragen riskieren => alles aufs Spiel setzen. "Mit dieser Investition riskiert er Kopf und Kragen."
- Nicht auf den Kopf gefallen sein => intelligent sein. "Sie ist wirklich nicht auf den Kopf gefallen."
Augen:
- Ein Auge zudrücken => nachsichtig sein. "Der Chef drückt bei Verspätungen manchmal ein Auge zu."
- Jemanden nicht aus den Augen lassen => überwachen. "Die Polizei lässt den Verdächtigen nicht aus den Augen."
- Die Augen größer als der Magen => zu viel wollen. "Im Restaurant hatte ich die Augen größer als den Magen."
- Aus den Augen, aus dem Sinn => vergessen, wenn nicht sichtbar. "Seit er weggezogen ist, gilt: Aus den Augen, aus dem Sinn."
Hände:
- Die Hände in Unschuld waschen => Verantwortung ablehnen. "Er wäscht seine Hände in Unschuld, obwohl er mitschuldig ist."
- Alle Hände voll zu tun haben => sehr beschäftigt sein. "Mit drei Kindern hat sie alle Hände voll zu tun."
- Von der Hand in den Mund leben => arm sein. "Nach dem Jobverlust lebten sie von der Hand in den Mund."
- Die Hand im Spiel haben => beteiligt/involviert sein. "Bei diesem Deal hat er bestimmt die Hand im Spiel."
Tier-Redewendungen
Hund:
- Auf den Hund kommen => herunterkommen, verarmen. "Seit der Pleite ist die Familie völlig auf den Hund gekommen."
- Den Hund in der Pfanne verrückt machen => jemanden wahnsinnig machen. "Mit seinem Gerede macht er mich noch den Hund in der Pfanne verrückt."
- Wie Hund und Katz sein => sich nicht vertragen. "Die beiden Nachbarn sind wie Hund und Katz."
Katze:
- Die Katze aus dem Sack lassen => ein Geheimnis preisgeben. "Endlich ließ er die Katze aus dem Sack."
- Wie die Katze um den heißen Brei schleichen => um etwas herumreden. "Hör auf, wie die Katze um den heißen Brei zu schleichen!"
- Bei Nacht sind alle Katzen grau => Unterschiede sind nicht erkennbar. "Bei Nacht sind alle Katzen grau - der Unterschied fällt nicht auf."
Pferd:
- Das Pferd beim Schwanz aufzäumen => etwas verkehrt anfangen. "Du zäumst das Pferd beim Schwanz auf - fang mit den Grundlagen an!"
- Aufs falsche Pferd setzen => die falsche Entscheidung treffen. "Mit seiner Aktienauswahl hat er aufs falsche Pferd gesetzt."
- Das Pferd von hinten aufzäumen => etwas verkehrt machen. "Du zäumst das Pferd von hinten auf!"
Vogel:
- Den Vogel abschießen => etwas Außergewöhnliches leisten. "Mit seinem Kommentar hat er den Vogel abgeschossen."
- Einen Vogel haben => verrückt sein. "Du hast wohl einen Vogel!"
- Die Spatzen pfeifen es von den Dächern => allgemein bekannt sein. "Die Neuigkeit pfeifen schon die Spatzen von den Dächern."
Farben-Redewendungen
Schwarz:
- Schwarz sehen => pessimistisch sein. "Für die Zukunft sehe ich schwarz."
- Der schwarze Peter => die Schuld. "Am Ende hatte er wieder den schwarzen Peter."
- Ins Schwarze treffen => genau richtig liegen. "Mit deiner Analyse hast du ins Schwarze getroffen."
Weiß:
- Eine weiße Weste haben => unschuldig sein. "In dieser Angelegenheit hat er eine weiße Weste."
- Weiß wie die Wand werden => blass werden. "Als er die Nachricht hörte, wurde er weiß wie die Wand."
Grün:
- Grün hinter den Ohren sein => unerfahren sein. "Der neue Praktikant ist noch grün hinter den Ohren."
- Auf keinen grünen Zweig kommen => keinen Erfolg haben. "Mit seinem Geschäft kommt er auf keinen grünen Zweig."
Blau:
- Blau machen => nicht arbeiten. "Er macht heute blau."
- Sein blaues Wunder erleben => überrascht werden. "Du wirst dein blaues Wunder erleben!"
Wetter-Redewendungen
- Bei jemandem regnet es nicht nur, es schüttet => große Probleme haben. "Bei ihm regnet es nicht nur, es schüttet - alles geht schief."
- Nach dem Regen kommt der Sonnenschein => nach schlechten Zeiten kommen gute. "Kopf hoch! Nach dem Regen kommt der Sonnenschein."
- Ein Sturm im Wasserglas => viel Aufregung um nichts. "Die ganze Diskussion war nur ein Sturm im Wasserglas."
- Aus heiterem Himmel => unerwartet. "Die Kündigung kam aus heiterem Himmel."
Küchen- und Essens-Redewendungen
- Den Löffel abgeben => sterben. "Der alte Mann hat letztes Jahr den Löffel abgegeben."
- Die Suppe auslöffeln müssen => die Konsequenzen tragen. "Jetzt muss er die Suppe auslöffeln, die er sich eingebrockt hat."
- Wie warme Semmeln weggehen => sich gut verkaufen. "Die neuen Handys gehen weg wie warme Semmeln."
- Das ist nicht mein Geschmack => das gefällt mir nicht. "Diese Musik ist nicht mein Geschmack."
- Den Braten riechen => Verdacht schöpfen. "Ich rieche den Braten - da stimmt etwas nicht."
- Mit allen Wassern gewaschen sein => sehr erfahren sein. "Er ist mit allen Wassern gewaschen."
Geld- und Geschäfts-Redewendungen
- Geld auf den Kopf hauen => verschwenderisch sein. "Er haut das Geld nur so auf den Kopf."
- Den Gürtel enger schnallen => sparen müssen. "In der Krise müssen wir alle den Gürtel enger schnallen."
- Auf Pump kaufen => auf Kredit kaufen. "Das Auto hat er auf Pump gekauft."
- Pleite wie eine Kirchenmaus sein => völlig mittellos sein. "Nach der Scheidung war er pleite wie eine Kirchenmaus."
- Den Rubel rollen lassen => viel Geld ausgeben. "Im Urlaub ließ er den Rubel rollen."
Liebe und Beziehungen
- Schmetterlinge im Bauch haben => verliebt sein. "Wenn ich sie sehe, habe ich Schmetterlinge im Bauch."
- Ein gebrochenes Herz haben => unter Liebeskummer leiden. "Nach der Trennung hatte sie ein gebrochenes Herz."
- Hals über Kopf verlieben => sich schnell verlieben. "Sie hat sich Hals über Kopf in ihn verliebt."
- Einen Korb bekommen => abgewiesen werden. "Er hat bei ihr einen Korb bekommen."
- Auf Wolke sieben schweben => überglücklich sein. "Seit der Verlobung schwebt sie auf Wolke sieben."
Schwierigkeiten und Probleme
- In der Klemme sitzen => in Schwierigkeiten sein. "Ohne Geld sitzt er in der Klemme."
- Zwischen den Stühlen sitzen => in einer schwierigen Lage sein. "In dem Konflikt sitzt er zwischen den Stühlen."
- Die Kastanien aus dem Feuer holen => andere aus Schwierigkeiten retten. "Immer muss ich ihm die Kastanien aus dem Feuer holen."
- In die Bredouille geraten => in Schwierigkeiten kommen. "Mit seiner Lüge ist er in die Bredouille geraten."
- Am Ende seiner Weisheit sein => nicht mehr weiter wissen. "Bei diesem Problem bin ich am Ende meiner Weisheit."
Erfolg und Misserfolg
- Den Vogel abschießen => besonders erfolgreich sein. "Mit seiner Präsentation hat er den Vogel abgeschossen."
- Auf der Erfolgsspur sein => erfolgreich sein. "Das Unternehmen ist auf der Erfolgsspur."
- Eine Bruchlandung machen => scheitern. "Sein Geschäft hat eine Bruchlandung gemacht."
- Ins Wasser fallen => nicht stattfinden. "Die Party ist ins Wasser gefallen."
- Den Bach runtergehen => kaputtgehen, scheitern. "Das Projekt ist den Bach runtergegangen."
Kommunikation und Sprache
- Kein Blatt vor den Mund nehmen => offen sprechen. "Sie nimmt kein Blatt vor den Mund."
- Durch die Blume sagen => indirekt mitteilen. "Er hat es mir durch die Blume gesagt."
- Auf taube Ohren stoßen => ignoriert werden. "Seine Bitten stießen auf taube Ohren."
- Jemandem ein Ohr abkauen => zu viel reden. "Er hat mir den ganzen Abend ein Ohr abgekaut."
- Jemandem aufs Maul schauen => zuhören und lernen. "Man soll dem Volk aufs Maul schauen."
Moderne und umgangssprachliche Redewendungen
- Null Bock haben => keine Lust haben. "Ich hab null Bock auf die Arbeit."
- Das ist der Hammer => das ist unglaublich/toll. "Dein neues Auto ist der Hammer!"
- Voll krass => sehr extrem. "Das Konzert war voll krass!"
- Das ist ein Ding => das ist erstaunlich. "Dass er gewonnen hat, ist schon ein Ding."
- Keinen Plan haben => unwissend sein. "Von Computern hab ich keinen Plan."
Regionale Besonderheiten
Norddeutsch:
- Butter bei die Fische => zur Sache kommen. "Jetzt aber Butter bei die Fische!"
- Moin => Hallo (jederzeit). "Moin! Wie geht's denn so?"
Süddeutsch/Österreichisch:
- Das ist ein Käse => das ist Unsinn. "Was du sagst, ist ein Käse."
- Sich nicht lumpen lassen => großzügig sein. "Er lässt sich nicht lumpen und zahlt für alle."
Berlinerisch:
- Icke, dette, kieke mal => ich, das, schau mal. "Icke hab dette schon mal jesehen."
- Det is mir Wurscht => das ist mir egal. "Det is mir völlig Wurscht."